STEFAN
KRÄHE
der als Frontmann, Kopf und Gründer der Band SIX 25 Jahre erfolgreich war, ist seit Dezember 2017 mit seinem neuen Projekt KRÄHE auf Tour. Mit diesem Neustart stellt er spätestens unter Beweis, dass er ein von Authentizität geprägter Künstler ist, der sich, in seinen eigenen deutschsprachigen Songs, bewegenden Themen widmet und dabei klare Stellung bezieht. Er berührt und begeistert seine Zuhörer nicht nur durch Themen wie Heimat, Liebe, Missbrauch von Religionen oder die Liebe zum eigenen Kind, sondern auch durch seine direkte Art und seine unverwechselbare Stimme, die Gänsehaut verursacht.
Erleben Sie rockige Songs aus dem KRÄHE- und ehemaligen SIX – Repertoire
Das ganze Gegenteil von Fahrstuhlmusik...
Sei gegrüßt, Stefan. Im letzten Jahr habt ihr eine Bombe platzen lassen, als ihr verkündet habt, SIX hört nach 25 Jahren auf. Warum?
Die Band hat sich in diesen 25 Jahren ständig weiterentwickelt. Wir waren ja keine stillstehende Band, die stets und ständig das gleiche gemacht hat. Zum Ende hin wurden es nicht nur immer mehr eigene Songs, sondern auch noch drei Alben. Die logische Konsequenz dieser Weiterentwicklung ist die, dass unser Name sich ändern muss. Wir könnten nämlich unter dem Namen SIX noch zehn weitere Alben aufnehmen, würden aber trotzdem immer als Party- und Coverband dastehen. In diesem Moment steht uns unser Bandname also im Weg.
Ihr habt doch aber ziemlich geile Alben abgeliefert. "Gefallene Engel" (2009), "Narben und Souvenirs" (2011) und "Gebrannte Kinder" (2014) waren richtige Bretter, wie ich finde.
Genau das ist ja das Schlimme. Es waren wirklich gute Alben, die aber auf dem Markt nie eine Chance hatten. Die Industrie nimmt uns nicht für voll und kein gutes Festival wird jemals eine Coverband einladen.
Gerade diese drei Alben dokumentieren doch hervorragend, dass Ihr keine Coverband seid, sondern auch total gute eigene Songs geschrieben habt.
Richtig. Aber nimm nur mal unsere Heimat Brandenburg. In den 25 Jahren unseres Bestehens haben wir dort mit SIX bestimmt vor einer Million Menschen gespielt. Und von dieser Million wissen höchstens zweihunderttausend, dass wir keine Coverband sind. Für alle anderen sind wir immer noch die Band, die covert. Das hat eben zur Folge, dass uns kein Festival, nicht einmal das Helene Beach Festival, einkaufen kann, weil es nicht förderlich ist, wenn im Line Up eine Coverband auftaucht. Das ist für den Veranstalter ziemlich uncool. Mit den Radiosendern wie z.B. MDR oder Antenne Brandenburg ist es ähnlich. Die suchen immer nur nach einer Partyband, wenn sie mit uns Kontakt aufnehmen, obwohl sie uns nun schon viele Jahre lang kennen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass die Leute, die sich für gute, eigene Songs interessieren, natürlich nicht zu uns kommen, weil wir für die eine Coverband sind. Dass wir das eigentlich gar nicht sind, wissen sie aber nicht, weil sie gar nicht erst auf unseren Konzerten erscheinen. Klar, es ist mit unserem Namen einfach, Geld zu verdienen, wenn wir auf Stadtfesten spielen. Aber die eigenen Songs an den Mann zu bringen ist wirklich schwer. Im Moment kommt es oft vor, dass Leute, die seit zehn Jahren nicht mehr bei SIX waren, sich plötzlich wieder für unsere Musik interessieren, in die Konzerte kommen und sich fragen, warum wir denn aufhören. Übrigens interessieren sich derzeit alle für unser neues Album. Das ist gut, denn solche Aufmerksamkeit wie jetzt gerade werden wir nie wieder bekommen. Meine neue Band nach SIX heißt dann übrigens KRÄHE.
Das bedeutet also, Du führst die bisherige Band SIX weiter, aber unter einem neuen Namen?
Nein, denn so eine Veränderung bringt noch andere Konsequenzen mit sich. Zum Beispiel wird Robert Gläser die Band verlassen und sich künftig auf seine eigenen Projekte konzentrieren. Unser Gitarrist Frank Engelmann, der seit sechs Jahren bei SIX spielt, ist im Herzen Blueser und möchte jetzt unbedingt in einer Bluesband spielen. Nach jetzigem Stand gehen aus der aktuellen SIX-Besetzung also nur unser Schlagzeuger Jürgen Schötz und Keyboarder Andreas Giersch mit in ...